Qualität, schlecht oder gut

Februar-Kolumne

1. Februar 2022

Qualitätstourismus in den regierenden Köpfen Berlins

oder wie man Berlin belastungsfrei aus den Schulden hebt

Wer sich in letzter Zeit in Mainz aufgehalten hat, wissend, dass die Stadt hochverschuldet war, dem musste auffallen, dass davon nichts mehr zu verspüren ist. Dank eines außerordentlich erfolgreichen Unternehmens hat sich die gesamte Stadt-Verschuldung in Luft aufgelöst. Berlin hat es mit seiner Luft deutlich schwerer. Das versteht man eigentlich nicht, denn Berlins Potential an Jugend und Masse ist deutlich höher als das von Mainz. Quantitativ kann hierzulande aus dem vollen Volk geschöpft werden. Die Gewerbsteuer in Berlin mit fast 2.4 Milliarden Euro p.a. bringt an zweiter Stelle die Steuereinnahmen in die Höhe. Ihr Hebesatz beläuft sich auf dezente 410% (zum Vergleich: München 490%, Frankfurt 460%, Stuttgart 420%). Seit Jahren versucht der Senat (Landesregierung), einen so genannten Qualitätstourismus einzuführen; alles andere soll runtergefahren werden. Qualität soll Nachhaltigkeit bedeuten. Ist die Stadt mit ihren Tourismusunternehmern in Bezug auf Nachhaltigkeit unzufrieden? Den Begriff „nachhaltig“ könnte man auch auf die Steuereinnahmen der Stadt beziehen. Ihr fiskalisches Kapital stellen regelmäßig fließende Steuereinnahmen dar. Nachhaltiges Fiskalkapital ist ein solches, das stetig zunimmt, das nicht verbraucht wird und das auf diese Weise der Stadt erlaubt, von den Früchten des Kapitals zu leben. Berlin dürfte also die fruchtbringende Ressource nicht runterfahrend angreifen, um seinen Verbrauch zu decken.
Nun, in Berlin versteht man das nicht so. Oder der Berliner Tourismus ist zu wenig „nachhaltig“ im Sinne von steuerhaltig.

Definition im Deckmantel der Gefühlswissenschaft

In Berlin sitzen seit einem Jahr Politiker und Branchenvertreter zusammen, um eine (allseits neue) Definition für Nachhaltigkeit zu finden. Sie soll zugleich „Stadtverträglichkeit“ einschließen. Seit Jahresende sollte schon eine „Zielgruppensegmentierung“ gefunden sein, um mit einer gezielten Stadtvermarktung beginnen zu können. Das alles wird natürlich höchst „wissenschaftlich“ betrieben, d.h., was man eben in Berlin unter wissenschaftlich versteht. Zur Erinnerung: Einen ersten Probelauf gab es schon 2018. Eine Vermarktungsfirma hatte Prognosen auf Basis so genannter „ruhender Hotelgäste“ abgegeben. Deren Bewertungen waren ausgewertet worden. Die auswertenden Personen hatten in der Mehrheit nichts mit Tourismus zu tun gehabt: sie hatten leider niemals zuvor eine touristische Attraktion managen können. Der Begriff „Wissenschaftlichkeit“ muss also sehr großzügig aufgefasst werden. In gewöhnlichem Deutsch gesagt, setzte der Senat auf ruhige, unsichtbare und saubere Besucher*Innen, die trotz ihrer Anzahl so unauffällig bleiben können, weil sie als Besucher*Innen separiert, geographisch verstreut und zeitlich auf 365 Tage verteilt werden. Abgekupfert ist diese Methode von der CSU in Bayern. In Bezug auf die Flüchtlinge nach Deutschland: hat man dort das Maximum minimalisiert. So gesehen wäre es für die Zukunft am besten, wenn die Besucher*Innen zu Fuß nach Berlin pilgerten, wenn sie erst während des Berufsverkehrs ihr Frühstück einnähmen und vor Einbruch der Dunkelheit wieder in ihre Hotels kämen. Trotzdem sollen sie möglichst viel Geld ausgeben in der verbleibenden Zeit für Sightseeing. Im Falle eines schnöden Urlaubs erwartet der Senat, dass sie sich vor Beginn der Reise ankündigten. Für diese Spezies könnten operative Instrumente geschaffen werden, anhand derer man die Lenkung der Urlauberströme nicht verliert. Die lauten jungen, feiernden Menschen, die überdies nicht besonders einkommensstark sind, um genug Geld zu verbraten, sieht man weniger gerne. Im Grunde soll schon eine Brandenburger Familie nicht mit dem Auto nach Berlin kommen, schon gar nicht, wenn sie ihre „Brotzeit“ mitbringt. Das verlangt die Reinheit der Berliner Luft.

Nachhaltigkeit in Perspektivwechsel

Es könnte natürlich auch so sein, dass nicht die Besucher, sondern die Attraktionen gemeint sind, wenn von „Qualitätstourismus“ gesprochen wird. Gut eine Milliarde MWh Gas wird in der Bundesrepublik Deutschland jährlich verbraucht. Auf dem Niveau der letzten Gasag-Preiserhöhung bedeutet dies einen Aderlass von 20 Milliarden Euro nur an zusätzlichen Gaspreiskosten von Deutschland nach Russland (70%) und Norwegen (30%). Dabei muss man wissen, dass die letzte Preiserhöhung die aktuellen Gasreserveaufbauten nicht einschließt: die abschließende Preiserhöhung kommt erst noch. Berlin lebt noch immer zu 80% von fossilen Brennstoffen. Deshalb haben die Kosten für den Bezug von Fernwärme auch gleich um 30% angezogen. Grund: die Erhebung der neuen CO2-Steuer. Unwahrscheinlich wäre auch die Hoffnung, dass Norwegen oder Russland aus Nächstenliebe die Gaspreise senken könnten. Angesichts des Auslaufs des Geschäftsmodells bzw. der bisher freundlichen diplomatischen Beziehungen wird dies doppelt unwahrscheinlich. Dennoch fahren auf der Spree noch immer touristische Schiffe mit Dieselantrieb. Museen, Hotels und praktisch alle anderen Sehenswürdigkeiten heizen noch immer überwiegend fossiliter (um einmal Adverb und Adjektiv distinguiert einzusetzen). Oder ist mit Nachhaltigkeit gemeint, dass der Besucher auf kein Boot mehr steigen oder in kein Museum mehr spazieren darf, wenn dieses nicht Sonne oder Wind als Energiequelle nutzen? Das könnte bei Berücksichtigung der oben angesprochen volkswirtschaftlichen Schadens wenigstens mittelfristig eine sinnvolle Idee sein. Seit Jahrzehnten versuchen nämlich Bund und Land dem fossilen Ressourcenverbrauch gegenzusteuern. Wir wissen aber, dass die Kompetenz und die Weitsicht bisher in der Politik eine Fehlanzeige waren. Touristische Umrüstungsförderungen gibt es sowieso nicht. Berlin schafft es im Sinne der Nachhaltigkeit ja schon nicht, die eigenen U-Bahnhöfe barrierefrei herzustellen. Gut 1/5. sind nicht barrierefrei. Jedes private Unternehmen hätte bereits den Entzug der Betriebserlaubnis zu befürchten. Der Staat sollte deshalb zunächst bei sich selbst beginnen, wenn es um Umrüstung und nachhaltige Qualität geht. Dass Investitionen und Anforderungserhöhungen immer mit Preiserhöhungen einhergehen (wie es der Wohnungsbau belegt) dürfte einleuchten. Nein, leider ist nicht der Empfängerhorizont gemeint. Man meint nur den Touristen: dieser soll seine Qualität verbessern bzw. gar nicht auf die Idee billiger Besuche kommen; Berlin arbeitet in diesem Sinne noch ein paar Jahre träumerisch und verschlafen an so genannten touristischen Raumordnungsverfahren.

Tourist als Nutztier

Der Tourist ist ein Mensch von Natur; was wird mit diesem Menschen gemacht? Unschuldig geboren färbt und gerbt sich im Laufe der Zeit die Haut seiner Seele mit allen möglichen Tattoos und Narben. Mit 40 dürfte sein Seelenleben aus Neurosen und Berufskrankheiten überlastet sein. Irgendwann ab 40 hat dieser berufskranke Neurotiker meist auch den Zenit des (beruflichen) Lebens erreicht. Er kann alles, weiß alles und wird sich nicht mehr viel Neues anschaffen wollen. Zu Frust und Mangel an Lust kommt die zunehmende Automatisierung des Lebens. Es wird uns vorgegaukelt, dass die Digitalisierung der Lebensabläufe die Qualität und Effizienz unserer Arbeit laufend verbessere. Ist das so? Vom Standpunkt der abstrakten Leistung aus gesehen vielleicht. Aber vom Standpunkt des menschlichen Wesens aus? Vor 2007 bzw. vor 1993 merkte man sich manche Telefonnummer noch im Kopf. Heute sieht man den Namen im Display und sieht keine Zahlenfolge mehr, die man sich einprägen könnte. Fällt das eigene mobile device aus, kann man nicht einmal mit dem Handy des Nachbarn seine Frau anrufen. Man muss sich heute nicht mehr für eine persönliche Begegnung groß vorbereiten. Per Handy sind alle Partner immer auf der Matte. Ganz spontan lassen sich Zusammenkünfte per Automat organisieren. Man kann inzwischen reine Sprachnachrichten verfassen oder einfach eine hieroglyphische Emoji versenden. Der Verblödung Rechnung tragend erzwingt eine Software mit Erinnerungsmails, was wir tun sollen. Microsoft notiert, wie effektiv wir waren. Wann endlich sprechen alle ihre jeweils verkümmerten Sprachen in eine google-App, die dann eine Universal-Sprache ausspuckt, die wiederum die nächste Automatengeneration gelernt hat? Damit wir keine Rückzieher hin zum eigenständigen Denken machen müssen, gibt es heute auch keine Rechner mit USB-Stick mehr zu kaufen. Die Daten sind „geklaut“ (oder gecloudet) – in einer Cloud. So will man den Besucher auch in Berlin automatisiert so lenken, wie und wo er sinnvoll gemolken werden kann. Das ist moderne Landwirtschaft (Land = Bundesland, nicht Bauernland). Der Tourist ist auf Landesebene ein nutzbringendes (steuergeldlassendes) Tier(chen) und bekommt sein Pläsierchen. Gerechtigkeit gibt es auch: Bisher wenig beachtete Bezirke sollen mehr touristisches Geld empfangen dürfen, wenn der Tourist dorthin geführt und abgemolken wird. Im Wettbewerb zu Brandenburg ist die Landwirtschaft hier urban.

Besucher und Attraktion mit Siegel

Zurück zum Tourismus-Thema: in diesem Automatisierungsprozess werden unsere Touristen also zu einer Art humanen Nutzviehs degradiert. Das Wort mag illegitim verstanden werden, wenn der vegane Soziologe sich in der Agrarkultur durchsetzt. Allerdings ist es genau das, was Berlin auf seine Weise versucht, aus seinen potentiellen Besuchern zu machen. Nur was wird dann das Qualitätsmerkmal bei diesem Nutzvieh? Nunja: wenn man wie im Tourismuskonzept 2018+ den jungen und lauten Party-Touristen (die Vitelloni nach dem Fellini-Film) fernhalten will, dann sollten drei Fragen vorab beantwortet werden:

  1. Ist den Berlinern der junge Mensch mit seinen Ansprüchen und seiner eigenen Perspektive lästig?
  2. Könnte sich ein jeder Berliner barrierefreie Lebensqualität durch eigenes Geld verschaffen?
  3. Wie bekommen wir Menschen mit Ideen über künstliche Rechtshürden nach Berlin?

Wer ohne staatliche Hilfe eine konkrete Einrichtung oder Attraktion auch für Menschen ohne Geld und weniger Bildung schaffen will, oder, wer sich allgemein ein geistreiches kulturelles Umfeld für alle schaffen möchte, was wird dieser erwarten dürfen? Wir haben gesehen, was Berlin mit Galeristen macht, um sie zu vergraulen. Wir sehen, wie schwer es ist, neue Kulturräume in der Lichtenberger Herzbergstraße in Berlin zu etablieren, weil die Bauvorschriften für Gewerbegebiete angeblich keinen Kulturraum zulassen.

Sieben Punkte zur Glückseligkeit

Unter diesen Prämissen hat sich Berlin mit dessen Instrument VisitBerlin glorreiche sieben Punkte ausgedacht. Ein Bild mit jungen Menschen im urban garden soll hier als Aushängeschild dienen. So wie auf dem Bild sieht also der Besucher der Zukunft aus? Der erste Punkt ist die Pandemie-Sicherheit. Ganz sicher ist nur, dass eine Pandemie im Raum steht. Sicherheit gegen sie gäbe es, wenn die höhere Politik irgendeine Regel länger als 14 Tage gelten lassen könnte oder wenigstens in derselben Stadt die Ortspolitik nicht in jedem Bezirk unterschiedliche Regeln vorherrschen lassen würde. In manchen Bezirken sollen sogar zwei Regeln, abhängig nach Wohnort und Arbeitsplatz des angesprochenen Menschen Geltung haben. Also doch Brandenburger Touristen zum Maßstab machen? Nur Brandenburger können so kurzfristig und kostengünstig umplanen, wie sich die Vorschriften ändern. Der Gipfel der naiven Frechheit ist, dass man mit dem Besucher „Verhaltensregeln“ einüben will. Glaubt die Senatsleitung, dass es das Virus nur in Berlin oder Deutschland gäbe und dass der Tourist noch nie etwas von Abstand, Maske oder Händewaschen gehört hätte, als käme er aus imaginären Drecksländern?
Es bleibt aber die Hoffnung, dass es den Virus irgendwann nicht mehr anders geben wird als den der Grippe. Dann wäre wenigstens dieser Punkt, der in 2022 (!) nach 2 Jahren Konzeptbearbeitung im Raum steht, obsolet.

Was nun unter stadtverträglichem Qualitätstourismus verstanden werden soll, verrät auch Punkt 2 des neuerlichen Konzeptplans nicht. Nichts Konkretes. Wünscht die Senatsverwaltung aus den heutigen Besucherströmen deren Reduzierung auf ein bestimmtes Besucherfragment, so werden zwangsläufig andere Menschen vor den Kopf gestoßen. Es bleibt hierzu nur zu hoffen, dass die Definitionen und die Identifikationen von Potentialen nur Buchstaben auf dem Papier bleiben. Typische Beraterfloskeln, die niemand versteht, sind ungefährlich, solange niemand etwas Konkretes unternimmt. In der „neuen Logik“ werden „zwei zusätzliche Merkmale zum Begriff Nachhaltigkeit“ definiert. Die durchweg als weiße Personen dargestellte Figuren sollen vermögende, bürgerliche 45jährige mit Kindern, die im eigenen Haushalt leben, sein. Außerdem sollen die Besucher gern nach Berlin reisen, Vielfältigkeit und Variation zu schätzen wissen, freundlich und gutherzig eingestellt sein, unerwünschte Verhaltensweisen vermeiden und anderen Menschen respektvoll begegnen. Diese infantile Denkweise hat man nach dem Schema der Einreisegespräche in die USA oder nach Israel nachempfunden. Die neue Berliner Mauer muss nur mit genügend pädagogischen Beamten ausgestattet werden, um Einreiseanträge nach den Vorgaben der Berliner Politiker zu prüfen und einkommensschwache Lust-Touristen, die nur in Bars abhängen wollen, die Berlin nur als eine Stadt unter vielen Städten sehen, und die noch die Gefahr bedeuten, desinteressiert das geltende politische Raster abzulehnen. „Touristisches Wohlwollen“ könnte durch eine Prüfung auf Antrag der persönlichen Zuverlässigkeit des „gutherzigen“ Touristen vor Reisebeginn dahingehend objektiviert werden, dass der Besucher nachweist, sein Einkommen sonntäglich an gemeinnützige Organisationen gespendet zu haben (14%; der Koran verlangt 10% als Zakat).

Man kombiniert also in Berlin die Vorstellung der Weltpolitik für Besucher mit starren Einreisedefinitionen zu fixen Preisen und vorfixierten Destinationen. So soll der wirklich gewünschte Besucher in 1stClass Hotels oder Luxus-Ferienwohnung buchen und Mittelklasse-Übernachtungen nicht nutzen. Er bleibt einen Tag länger als der Durchschnitt und geht erst am stinkenden 4. Tag.
Apropos: Eine gemeinsame Buchung mit Freunden über digitale Plattformen soll auch nicht nachhaltig sein.

Nummer drei sind die Datenerfassung und deren Monitoren. Beides war lange ersehnt im Glauben, dass dadurch, „Bauchentscheidungen“ der Politik reduziert werden würden. Was man mit den Daten tun will, steht aber auch schon fest: Besucherlenkung. Was macht man da nur mit den bösen Besuchern, die sich nicht weg von Mitte lenken lassen wollen? Schließt man gewisse Sehenswürdigkeiten während des Sommers? Dynamische Preisdemotivation? Besucher lassen sich nur schwer mit Gewalt lenken, aber gerne überzeugen.

Der Punkt vier des Berliner Plans für eine „schiefe Schlachtordnung“ lautet Zugang zu Fördermitteln und Weiterbildung der Unternehmer lenken. Das Problem dabei wäre, dass die Bewerter von Fördermitteln meist den Markt oder die Bedeutung eines Unternehmens nicht zuverlässig einzuschätzen wissen. Die Profiteure solcher Maßnahmen sind meist und ausschließlich die Unternehmensberater. Die Zahl der Unternehmensberater in 2020 hat sich im Vergleich zu 2019 wieder fast verdoppelt. 184.000 Beraterindividuen mit fast 35 Milliarden Euro Umsatz jährlich sind entstanden. Man entfremdet sich also dem Steuerzahler, der dachte, die gewählten Politiker wüssten, was sie wollen. Sie wissen es aber nicht, wenn sie Steuermittel, in Taschen von Beratern stecken. Auch das sehen die Politiker nicht, die nur sagen können wollen, man habe zwar alles getan, sei aber am Unmöglichen gescheitert, wofür man keine Verantwortung trage. Da ist jeder youtube-chanel günstiger und meist effizienter als die Pseudohilfe zu Gunsten parasitärer Beraterhorden. Ganze 25.000 Beraterhorden gibt es. Wüssten diese alles, hätten sie echte Unternehmen und würden produktiv Werte schaffen.

Punkt fünf ist ähnlich wie das 5. Gebot: vernünftig. Digitalisierungshilfe zu Besucherströmen, Vermarktung und alles, was die Attraktion direkt und selbst verbessern kann. Das ist durchaus ein großes Plus. Jedenfalls wäre dies deutlich günstiger, als Kongresse und Messen zu organisieren, wie man es vor der Wende noch tat. Früher kamen von überall her Menschen angeflogen, aber am Ende wurde nichts durch Gedankenaustausch gewonnen. Das alles ließe sich durch andere Formate bereits ersetzen, ohne die Notwendigkeit, reisen zu müssen (Punkt 6).

Zuallerletzt werden die so genannten Stadtbewohner auch nicht vergessen. Denen soll erklärt werden, dass ihre Arbeitsplätze von der Vielzahl an Restaurants, den Clubs, und den Parkanlagen abhängig sind. Ebenso würde sich der Stadtbewohner weniger aufregen, wenn die Straßen je nach einer Nutzung durch höhere Frequenz wieder ordentlich gereinigt, wenn den tausenden Obdachlosen eine Unterkunft gebaut und, wenn die halbe Million Europäer in Berlin als Stadtbewohner mitgezählt werden würden.

Man könnte auch nachhaltig effizient die Rekordzahl an Bundestagsabgeordneten (739), die parlamentarischen Staatssekretäre (36) halbieren und die kürzlich genehmigten 146 Zusatz“Spitzen“beamtenstellen wieder streichen. Dann sparte man jährliche Kosten in Höhe der doppelten Berliner CityTax. Aber lassen wir doch einfach mal die demokratisch gewählten Idealisten machen: nach Herstellung starrer Qualifizierungssegmetierung und automatisierter Menschenbestimmung werden wir noch sein: Niemand


Über den Autor: 

Quirin Graf Adelmann v.A. ist Mitglied im INTOURA e.V.